Immer wieder werde ich gefragt, was ich von Leinsamen halte. Diese Frage ist nicht in einem Satz zu beantworten, darum widme ich dem Thema heute mal einen Blog Artikel.
Grundsätzlich lässt sich sagen,
dass Leinsamen viele positive Eigenschaften haben. Ihr Quellvermögen und ihre Fettsäuren machen die Leinsamen enorm wertvoll für unsere Gesundheit. Sie liefern viele wertvolle B-Vitamine, hochwertiges Eiweiß, Lignane (sekundäre Pflanzenstoffe) – die antioxidativ und krebshemmend wirken – und Kalium, ein wichtiges Mineral für unseren Säure und Basenhaushalt!
Sicher ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es zwei verschiedene Sorten von Leinsamen gibt! Goldleinsamen und brauner Leinsamen unterscheiden sich in ihrem Quellvermögen und ihrer Fettsäurezusammensetzung, wobei der Goldleinsamen weniger Omega-3-Fettsäuren beinhaltet, dafür aber besser quillt als der braune Leinsamen.
Die im Leinsamen enthaltene Omega-3-Fettsäure (Alpha-Linolensäure) wirkt Entzündungen aller Art entgegen und schützt unsere Gefäße. Leinöl ist das Omega-3-Fettsäuren-reichste Speiseöl. Das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren liegt bei ca. 3:1. Allerdings muss man auch sagen, dass nur ein Teil der Alpha-Linolensäure in EPA & DHA umgewandelt werden kann. Man spricht von ca. 15%. Somit ist es dennoch wertvoll, aber es sollte auch nicht überschätzt werden.
Die Schale der Leinsamen enthält Schleimstoffe, welche Wasser binden und aufquellen. Das hat für uns den Vorteil, dass es zu einem schnelleren Transport des Stuhls durch den Darm kommt, wodurch Gärungsprozessen entgegengewirkt werden kann. Dar Stuhl wird noch dazu gleitfähiger. Daher empfehle ich Leinsamen gern als natürliches Mittel, wenn Kunden über Verstopfung klagen.
Aber nicht nur bei Verstopfung ist Leinsamen zu empfehlen! Auch bei Durchfall kann Leinsamen unterstützen. Bei Durchfall werden Flüssigkeit und Toxine durch den Leinsamen gebunden und der Darminhalt wird fester.
Auch bei Magenreizungen oder Sodbrennen kann Leinsamen unterstützen. Dazu empfiehlt es sich, 1 EL frisch geschroteten Goldleinsamen in einen Teebeutel zu geben, mit ca. 150 ml kochend heißem Wasser zu übergießen und 15-20 Minuten quellen lassen. Dann den Teebeutel ausdrücken und den Aufguss in kleinen Schlucken langsam über den Tag verteilt trinken.
Worauf sollte man beim Kauf von Leinsamen achten? Oft sieht man in den Regalen schon geschroteten Leinsamen. Davon würde ich abraten, da dieser gern schon oxidiert und damit eine deutlich geringere Fettsäuredichte aufweist, denn durch den Sauerstoffkontakt werden die wertvollen Omega 3 Fettsäuren zerstört. Besser ist es, Leinsamen ganz zu kaufen und mit einem Mixer (z.B. Personal Blender) kurz zu schroten. Wenn kein Mixer zur Hand ist kann man die Samen auch mörsern. Somit können wir die wertvollen Nährstoffe besser aufnehmen. Man kann auch einen kleinen Vorrat schroten, sollte diesen dann aber im Kühlschrank aufbewahren und zügig verbrauchen. Darüber hinaus empfehle ich auch auf ein gutes Bio Zertifikat zu achten.
Beim Kauf von Leinöl empfehle ich, eine wirklich gute Mühle auszuwählen, Um die essenziellen Omega-3-Fettsäuren zu bewahren, ist eine Pressung unter Ausschluss von Sauerstoff, Licht und Wärme wichtig. Bei der Kaltpressung darf das Öl zu keinem Zeitpunkt eine Temperatur von über 40 Grad erreichen. Direkt nach der Pressung sollte es vakuumgefiltert in Lichtschutzflaschen abgefüllt werden. Ich bestelle mir immer mehrere Flaschen, welche ich einfriere. Eine geöffnete Flasche bewahre ich im Kühlschrank auf und verbrauche sie innerhalb von 3-4 Wochen.
Vielleicht stellen Sie sich nun die Frage, wie Sie Leinsamen am besten genießen können? Ich persönlich verwende Leinsamen in meinem morgendlichen Müsli. Hin und wieder bereite ich italienische Leinsamencracker mit dem Dörrautomaten zu, welche wir zum Salat genießen.
Einen kleinen Nachteil haben Leinsamen jedoch und den möchte ich Ihnen nicht vorenthalten! Leinsamen können, je nachdem wo sie angebaut wurden, Cadmium enthalten. Allgemein gilt, dass in Bio Leinsamen weniger Cadmium enthalten ist, da in der Bio Produktion keine cadmiumhaltigen Düngemittel oder Klärschlamm zur Düngung eingesetzt werden. Dennoch sollte die tägliche Menge von Leinsamen 20 g nicht übersteigen. Dies entspricht in etwa 2 Esslöffeln.